Orange Sector: „Stay safe and enjoy music!“

Foto by Coleen Bodewell

Unter den aktuellen Gegebenheiten leiden vor allem die Kunst- und Kulturschaffenden, allen voran natürlich die Kunst- und Kulturbetriebe.

Viele Künstler sind in diesem Jahr sehr produktiv, sehr innovativ und unterstützen mit ihrer Kunst die Kunst- und Kulturbetriebe.

Zu diesen Künstlern zählt Martin Bodewell mit seiner Band Orange Sector und seinen Nebenprojekten.

Im Interview gibt Martin uns einen Einblick, wie er und die Band dieses Jahr erleben, was noch geplant ist und welche Wünsche er hat.

Dark Weib (DW): Dieses Jahr läuft ja ganz anders als gedacht und geplant. Sicher haben wir alle bereits schon Anfang des Jahres die Nachrichten aus China mitverfolgt, dennoch hätte wohl zu dem Zeitpunkt kein Mensch gedacht, dass nur wenige Monate später die Welt quasi still steht.

Ich versuche natürlich auf dem Laufenden zu bleiben und so ist mir nicht entgangen, dass weder du, noch die Band untätig waren.

Dennoch erst einmal eine persönliche Frage: Wie hast du diese Zeit bislang erlebt?

Martin (M): Es ist eine furchtbare Zeit. Ich habe einen sehr großen Freundeskreis und glücklicherweise kenne ich niemanden, der an Corona erkrankt ist. Aufgrund einer schweren Vorerkrankung zählt meine Mutter zum Kreis der gefährdeten Personen.

Es fällt mir nicht leicht, ständig mit dieser Angst leben zu müssen. Wir haben die Pandemie in Deutschland rechtzeitig erkannt und durch eine lobende Disziplin haben wir diese Katastrophe schnell, gut und vorbildlich in den Griff bekommen. Aber je länger diese Zeit andauert, desto bekloppter werden die Menschen. Leider haben wir nicht alle die nötige Disziplin. Es ist schlimm, dass so viele nicht darüber nachdenken, was sie mit Sauftourismus und Massendemos anrichten. Es ist für mich schwer zu verstehen, wie viele nun mittlerweile damit umgehen. Ich bin auch sehr negativ überrascht, wie impulsiv sich neuerdings einige verhalten. Wir sollten diesen Weg miteinander und nicht gegeneinander gehen.

DW: Ihr wart trotz der aktuellen Ereignisse sehr produktiv.

Die EP „Zerstörer“ als limitierte Auflage in Vinyl war logischer Weise schon vor dem Lock-Down in der Produktion, VÖ war am 20. März, bereits am 27. April war sie so gut wie ausverkauft. Zudem war sie in den DAC platziert und bekam auch ansonsten sehr gute Kritiken.

Leider kamen ja in den letzten Tagen traurige Neuigkeiten, Helmut von Zoon Politicon, die mit einem Remix zur EP beitrugen, verstarb, mein aufrichtiges Beileid.

Ich schätze, diese EP wird nun einen ganz besonderen Stellenwert einnehmen, sowohl in der Bandgeschichte, als auch bei dir persönlich.

Vielleicht magst du kurz etwas dazu sagen.

M: Die Zerstörer-Vinyl war schon lange produziert, aber durch Corona hat sich das extrem in die Länge gezogen. Es freut uns sehr, dass Vinyl wieder angesagt ist. Als Jugendlicher habe ich auch selbst Schallplatten gesammelt. Es ist ein schönes Gefühl ein Cover in der Hand zu halten, die Scheibe aufzulegen und dann die Songs zu hören. Das ist Nostalgie, die uns sehr gut gefällt.

Vielen Dank für dein Beileid. Mit Helmut ist ein toller Mensch, akribischer Arbeiter, Freund, und guter Musiker von uns gegangen. Ich habe mit dem Orange Sector Remix von Zoon Politicons – Sense of life besonders gut trauern können. Dadurch habe ich gelernt, dass Helmut durch seine Musik für immer bei uns bleiben wird. Außerdem hat auch die EP nun eine andere Bedeutung für uns.

DW: Auch ansonsten seid sowohl ihr als Band, als auch du sehr produktiv. Im Mai waren sowohl die Zerstörer-EP, als auch „Unsterblich“ von Lykard, einem Nebenprojekt von Vasi Vallis (Frozen Plasma) und dir sowohl in den GEWC, als auch den DAC vertreten.

Weiterhin hast du ein neues Nebenprojekt, „Pandoria“ mit Stephan Tesch, ehemals Paranoid, mit dem ihr am 5. Juni die EP „Crush“ veröffentlicht habt.

Wie würdest du dieses Jahr für deinen musikalischen Erfolg beurteilen?

M: In diesem Jahr hatte ich wirklich große Lust, mich in ein paar Nebenprojekte zu stürzen. Natürlich begann der Produktionsstart bereits im Frühjahr 2019. Meine Mitmusiker in den Projekten Lykard und Pandoria sind menschlich und musikalisch auf hohem Niveau. Die Arbeit macht in beiden Projekten viel Spaß. Lykard ist sehr technoid und hier habe ich die Möglichkeit mich musikalisch zurückzuhalten. Bei Pandoria konnte ich endlich mal wieder mit Melodien und Harmonien spielen. Hierbei möchte ich die Songs Spark und Crush hervorheben. Beim Pianospielen und Einsingen der beiden Songs habe ich Gänsehaut bekommen. Stephan und ich haben uns das Songwriting aufgeteilt. Pssst. nicht weitersagen, es kommen noch mehr Projekte 🙂 Ich war in meiner Kurzarbeitsphase fleißig.

DW: Im März begann der Lock-Down, mit dem es natürlich zu den Verschiebungen von Konzerten und Festivals kam.

Gerade die Kunst- und Kulturszene litt und leidet am meisten unter den Folgen der Covid-19-Pandemie.

Für diejenigen, wie auch ihr, die nicht von der Kunst allein leben, sind die monetären Gründe zu vernachlässigen.

Für die Clubs und Veranstalter hingegen ist es finanziell natürlich ein absolutes Desaster.

Fernab daon, dass hier staatliche Hilfen versagen, wir wollen hier nicht politisieren, gibt es zum Glück viel Unterstützung der Künstler, Fans und Besuchern. Egal ob es in Form von Streams, Spenden, Gutscheinen oder Ähnlichem ist.

Wir alle haben unsere Local Heros, die wir unterstützen. Dennoch möchten wir alle im nächsten Jahr, so es möglich ist, auch überregional wieder Unternehmungen tätigen. Hast du einen besonderen Tipp, wen man vielleicht noch unterstützen kann und in welcher Form?

M: Was ist ein Clubhit ohne Club? Wir leiden mit der gesamten Szene und natürlich haben wir in Hannover den legendären Szeneclub SUBKULTUR unterstützt. Bitte einfach mal auf die Facebookseite des SUBKULTUR-HANNOVER gehen und die Möglichkeiten der Unterstützung anschauen. Spenden, T-Shirts vom Club erwerben, etc. Der Jens Klostermann, oder die Front Melli haben gute Ideen zum nötigen Support. Genau diese Clubs braucht die Szene. Macht bitte nicht die Reichen reicher, sondern unterstützt auch die „kleinen“ Berufsmusiker. Ich habe kein gutes Gefühl dabei, wenn ich lese, dass Sarah Connor vor 13.000 Fans spielen darf und meine Kumpels ihre Studios nicht mehr bezahlen können, weil sie nicht vor 200 Zuschauern spielen dürfen. Zurzeit sehe ich vieles als ungerecht an. Die Unterstützung vom Staat muss sich verbessern und intensiver werden.

Ein Streaming ist natürlich ein gutes zusätzliches Medium. Ich bin aber überhaupt kein Freund der Streamings von EBM-Bands. EBM muss im Konzert greifbar sein. Ich freue mich eher darauf die Leute im Konzert zusehen. Das passt in anderen Szenen besser zusammen.

DW: Auch wenn ich weiß, dass weder du noch deine Bandkollegen von der Musik leben: Hattest du besondere, bzw. hattet ihr als Band besondere Einbußen durch die Pandemie?

M: Nein, denn wir sind hauptberuflich stark eingebunden. Die Musik ist ein sehr intensives Hobby, von dem wir nicht leben müssen, können und auch nicht leben wollen. Wir haben alle drei einen anderen Weg gewählt und brauchen keine finanzielle Unterstützung. Bei vielen befreundeten Musikern geht es aber um Existenzen. Der Staat darf sie nicht fallen lassen. Wir vermissen lediglich den Umgang mit unseren Fans. Wir wollen auf die Bühne, laute Musik machen und schwitzen. Das so viele OS-Konzerte ausfallen macht uns daher natürlich traurig.

DW: Die Verschiebung welchen Konzerts oder Festivals war für euch persönlich am traurigsten und aus welchen Gründen?

M: Weil wir eine Liveband sind, macht uns der Ausfall aller Konzerte traurig.

DW: So langsam normalisiert sich unser Leben. Klar, wir haben noch einige Einschränkungen, dennoch fühlt es sich langsam wieder relativ normal an. Und endlich gibt es auch wieder echte Konzerte und Festivals, wenn auch anders als zuvor, aber es gibt sie. Mit Freuden habe ich gelesen, dass ihr bei dem Special der NCN dabei seid.

Bitte beschreib uns doch mal das Gefühl, als die Bestätigung schwarz auf weiß vorlag?

M: Wir sind Fans von der NCN. Nun gibt es eine NCN-Special 2020 und leider können Painbastard nicht spielen. Der Veranstalter hat uns kontaktiert um die entstandene Lücke zu schließen. Es bietet sich uns endlich mal wieder eine Möglichkeit auf die Bühne zu gehen. Diese Chance wollten wir nutzen. Ich vermute das auch 2021 viele Konzerte ausfallen werden.

DW: Worauf freust du dich bei der NCN am meisten?

M: Auf die Umgebung, auf das tolle Team von Holger Troisch, die familiäre Stimmung, auf die Show, und auf die Neugierde. Wir wissen diesmal nicht genau was uns dort erwartet.

DW: Das NCN-Team hat hart gearbeitet, um ein schlüssiges Hygienekonzept vorzulegen, mit dem es eine Genehmigung für die NCN gab. Immerhin gab es einige, wenn auch nur wenige, Veranstalter, die Konzepte erstellen konnten, um die Hygieneauflagen zu erfüllen. Wir alle hoffen, dass es noch mehr Veranstalter schaffen. Da du natürlich weitaus näher dran bist: Gibt es weitere Konzerte in diesem Jahr bei denen ihr dabei sein werdet?

M: Das Team hat wie immer grandios gearbeitet. Wir verneigen uns vor der Crew und wir wissen das zu schätzen, was dort jedes Jahr auf die Beine gestellt wird. Ich hoffe sehr, dass es stattfinden wird. Alle weiteren OS-Konzerte werden ausfallen.

DW. Auch wenn wir schon weiter oben besprochen haben, wie aktiv ihr als Band und auch du mit deinen Nebenprojekten warst: Was steht musikalisch als nächstes an?

M: Ich möchte nicht alles verraten, aber mit einem möglichen neuen Orange Sector Album lassen wir uns ganz viel Zeit. Ich habe zwar bereits genügend neue Demos geschrieben, aber an den Feinschliff gehe ich erst dann, wenn die Clubs wieder geöffnet haben. Mit einer befreundeten EBM-Band werde ich bald eine Single veröffentlichen und am 21.08. erscheint das Pandoria-Album. Es wird noch eine weiteres Projekt geben. Mit der Bekanntgabe warten wir aber noch ein bisschen ab.

DW: Die letzten Worte gehören dir.

M:

1.) Maske tragen

2.) Abstand halten

3.) Gehirn einschalten

Stay safe and enjoy music

Foto by Coleen Bodewell

Modediktatur

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Die Modepolizei hat strenge Vorschriften! Allem voran die Hochglanzlektüren, die wir bei jedem Friseur und in jedem Wartezimmer vorfinden. Allgegenwärtig sind sie im Internet präsent, die 1.094 Thesen der Modegötter der Welt.

Liest man aufmerksam mit, wird einem klar, mit Eintritt des 60. Lebensjahres bleibt einem neben Sterben nur noch in Säcken verhüllt oder nackt durch die Gegend zu laufen.

Tatsächlich gibt es nur eine sehr kurze Zeitspanne für Frauen, das zu tragen, worauf sie Lust hat. Man darf weder zu jung sein, noch zu alt.

Wann genau diese Zeitspann ist, kann man nicht zu 100% eruieren, es ist aber auf alle Fälle zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Eher im letzten Drittel der 20er, denn unter 25 sollte man besser auf knappe Kleidung verzichten, um nicht zu aufreizend zu wirken. Wobei es mit 28 auch langsam verdammt eng wird, da man mit zu knapper Kleidung scheinbar nicht ernsthaft paarungswillig ist.

Definitiv mit spätestens 30 ist jedoch Schluss mit lustig! Die Vorschriften sind zwar schwammig und somit beginnt der Neid auf Kulturen, die bereits bestehende Kleiderordnungen haben. Wir hingegen müssen anfangen, unseren Kleider- und – was noch viel schlimmer ist – unseren Schuhschrank auszumisten.

Das ist aber noch lange nicht das Ende, dieses Martyriums! Sogar Make Up,Frisur, sowie Haarfarbe und Accessoires werden einem vorgeschrieben.

Beim Essen muss man auch aufpassen, da man ja viel schneller zunimmt, bestimmte Lebensmittel sind Kindern oder Jugendlichen vorbehalten etc.

Wobei Übergewicht ab einem gewissen Alter schon fast ein Muss ist. Denn eine gute Figur darf man spätestens mit 40 nicht mehr haben, zumindest darf man sie nicht zeigen.

Hach ja, nix darf man!

Wenn man diesen „Style“-Magazinen Gauben schenken mag, ist es so, dass ein Großteil der Kleidungsstücke nur sehr jungen Menschen vorbehalten ist, allem voran alles was kurz und knapp ist.

Wir leben mittlerweile zum Glück in einer Welt, in der es nicht nur den Size-Zeros vorbehalten ist, kurze oder figurbetonte Kleidung zu tragen. Ebenso werden Stimmen immer stärker, dass jeder auf seine Weise schön ist. Und das ist absolut richtig so.

Dennoch kommt man nicht umhin, zu sagen, dass es auch für jeden die Kleidung gibt, die seine Schönheit unterstreicht. Das Gespür, was zu einem passt, hat leider nicht jeder und wir bekommen die Auswirkungen täglich zu sehen, und zwar absolut altersunabhängig.

Da oft mokiert wird, dass knappe und figurbetonte Kleidung nur sehr jungen Frauen vorbehalten ist, scheinen diese zu denken, es reicht, wenn sie unter eine gewisse Altersgrenze noch nicht erreicht haben, um solche Kleidung zu tragen.

Nein, sorry! Es ist vollkommen egal wie alt man ist, entweder hat man die Figur, Miniröcke, Hotpants und bauchfrei zu tragen, oder eben nicht.

Das ist generell mit Kleidung so, dass es zum Typ passen sollte. Wenn man gerade 1,50 m ist und bodenlange Mäntel trägt, sieht ein wenig merkwürdig aus.

Trägt man Gr. 46 und will sich mit einem Korsett auf eine 40 mogeln, muss man sich nicht wundern, wenn man vier Brüste hat und von hinten an einen Rollbraten erinnert.

Wobei es für mich generell verwunderlich ist, warum man zu kleine oder zu enge Kleidung trägt. Es ist nicht nur unschön anzuschauen, es muss doch auch unbequem sein.

Selbstverständlich kann und sollte man niemandem erklären, was er zu tragen hat. Geschmack liegt immer im Auge des Betrachters. Jedoch zu glauben, weil man unter 30 ist, könne man tragen, was man wolle, es sieht immer gut aus, stimmt einfach nicht. Damit Kleidung gut an einem aussieht, sollte sie passen und den Typ unterstreichen, vollkommen unabhängig vom Alter.

Glaubt mir, für jeden gibt es nicht nur Kleidung, die einem steht, es gibt sie sogar in der richtigen Größe!

Allerdings nicht nur bei Textilien sollten sich Frauen ab 30 laut „Fachmaganzinen“ zurück halten. Schuhe können die falsche Form, Farbe oder ganz einfach zu hohe Absätze haben.

Klar, das klingt absolut logisch! Es ist sicher sehr viel schöner einer 18jährigen zuzuschauen, die sich auf ihren 12cm Stilettos kaum fortbewegen kann, als einer 30jährigen, die bei dieser schwindelerregenden Höhe gar noch locker die Hüften schwingen kann.

Die Hüfte zu schwingen ist jedoch sicher auch ab 30 verboten. Ich las gar mal, dass Frauen ab 40 keinen geschmeidigen Gang mehr hätten.

Wenn man genau hinsieht, stimmt das sicher, wenn man eine typische 40jährige, die sich dem „Alter“ und dem Modediktat ergeben hat und Gesundheitslatschen zu ihrer uniformen Kurzhaarfrisur in meliertem grau trägt. Zu dieser Erscheinung passt ein Pencil Skirt oder eine Hot Pants absolut nicht, da muss man der Modepolizei Recht geben.

Aber warum um alles in der Welt sollte man sich mit 40 die Haare kurz schneiden, diese nicht mehr färben und Gesundheitslatschen tragen? Könnte es vielleicht damit zusammen hängen, dass man auch kein Make Up mehr tragen darf? Ok, ein wenig Make Up schon, aber bitte nur ein wenig Lipgloss und braune Mascara, alles andere ist verboten, sieht viel zu angemalt aus!

Das ist logisch, die 5 cm breiten, schwarzen, zuweilen gar in komischen Formen aufgemalten Augenbrauen bei einer 20jährigen wirken absolut natürlich.

Da wären wir fast bei einem weiteren Thema, bei dem man nur den Kopf schütteln kann: Der No-Make Up-Look. Das Ganze heißt jedoch nur so, geschminkt wird trotzdem und nicht gerade wenig. Raffa hat dazu ein tolles Video gemacht!

Warum die Modepolizei so streng mit Frauen ab 30 vorgeht, bleibt sicher deren Geheimnis. Fakt ist, dass Mode eigentlich eine simple Sache ist: Man sollte seine Vorzüge betonen und vor allem tragen, womit man sich wohl fühlt.

Sich vorschreiben zu lassen, dass man seine Oberarme bedeckt zu halten hätte, da man ab 30 beginnt „Winkeärmchen“ zu entwickeln ist nicht nur falsch, sondern auch vollkommen daneben. Warum bitte sollten Frauen irgendwann beginnen nur noch zumindest Dreiviertelärmel zu tragen, obwohl sich unter dem Ärmel ein gut definierter Arm befindet? Und selbst wenn nicht, warum sollten Frauen dazu verdonnert werden, sich sogar im Sommer geradezu übermäßig zu bedecken, Männer aber gar den Oberkörper komplett blank ziehen, egal was sich unter dem Shirt befindet?

Ich habe ja mittlerweile die Theorie entwickelt, dass die meisten Artikel von sehr jungen Frauen geschrieben werden, die sich einfach die „Konkurrenz“ ab 30 vom Hals schaffen wollen.

Sieht man die Beispielfotos in den Artikeln, was Frau ab 30 tragen sollte, so stößt man auf sackförmige Silhouetten mit furchtbaren Mustern, die die Frauen tatsächlich ins absolute Aus katapultiert.

Manchmal würde ich gern einmal eine der Verfasserinnen sehen oder ihr gar Fragen stellen.

Steckt eventuell eine Frau hinter dem Artikel, die „älteren“ Frauen ihre Figur und ihr Aussehen neidet? Oder ist es gar so, dass sie mit Argwohn zuschauen muss, wie Frauen um die 40 oder 50 Liebhaber weit unter ihrem Alter haben?

Oder ist es einfach der Neid, dass Frauen ab 30 endlich wissen, was sie wollen und die meisten zum Glück sich nichts vorschreiben lassen.

Liebe Frauen ab 30 und auch weit über die 30 hinaus. Es lohnt sich wirklich nicht diese Artikel darüber, was einem nun angeblich stehen würde, zu lesen. Sie verursachen nur Brechreiz.

Vor allem solltet ihr doch endlich selbst wissen, was euch kleidet und womit ihr euch wohl fühlt. Die Säcke können wir getrost den Verfasserinnen solcher Artikel überlassen, sobald sie das von ihnen empfohlene Alter dafür erreicht haben.

Seid weiblich, seid einzigartig, seid ihr selbst!

astrid

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VNV Nation Strandkorb-Open-Air Konzert mit Urlaubsfeeling

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Besondere Zeiten erfordern besondere Umstände. Es ist einfach grandios, dass es Menschen gibt, die es schaffen, alle derzeit geltenden Hygieneregeln so umzusetzen, dass wir auf richtige Konzerte gehen können.

Endlich wieder ein Live-Konzert – mit echten Menschen – großartig! Etwas Normalität, etwas Leichtigkeit für einige Stunden, vielen Dank!

Wir alle dürsten seit März nach etwas Normalität, nach Leichtigkeit, nach Nähe. Der Mensch ist ein soziales Wesen. Ohne soziale Kontakte werden wir krank, es sei denn man ist absolut soziophob.

Natürlich hatten wir das Glück, dass wir nicht solche Einschränkungen wie einige unserer Nachbarländer hatten.

Aber auch die wenigen Einschränkungen wirkten sich bereits auf unsere Psyche aus. Bei dem Einen mehr, bei dem Anderen weniger.

So ist es kein Wunder, dass fast jeder nach einem Ausweg aus der Isolation suchte.

Natürlich haben wir aufgrund der Maßnahmen, die in Deutschland sehr früh ergriffen wurden sehr gute Zahlen, die schon einige Lockerungen zuließen und zu unserem Wohlbefinden beitrugen.

Dennoch hätte es vor wenigen Wochen wohl niemand geglaubt, dass wir in diesem Jahr Live-Konzerte oder Festivals besuchen können werden. Die Hoffnung war zwar die gesamte Zeit über da, aber angesichts der weltweiten Ereignisse, erschien es in weiter Ferne.

Und doch, es gibt einige Wenige, die es schafften, so gute Konzepte zu erstellen, dass nach und nach die ersten Konzerte und Festivals wieder stattfinden können. Anders als gewohnt, aber sie finden statt.

Bereits als ich die Ankündigung sah, war klar, da will ich hin! Ein Strandkorb-Open-Air-Konzert!

Echte Menschen auf der Bühne und echte Menschen davor. Unfassbar, da muss ich hin!

Auch wenn man das Konzept genau nachlesen konnte, so war es vor Ort betrachtet unglaublich, wie gut alles organisiert war!

Auf der Längsseite des Stadions war die Bühne, auf der gegenüberliegenden Seite der Zuschauerraum mit Strandkörben in verschiedene Areale unterteilt, die alle exakt auf die Bühne ausgerichtet waern. Tatsächlich konnte man die Bühne von jedem Strandkorb aus sehen.

Aber fangen wir vorn an: Jedes Areal hatte eine Parkzone, von der aus es einen nur für das Areal bestimmten Laufweg zum Einlass mit Scanner Schranke gab. Es ging auf dem Laufweg weiter, an dem für das Areal bestimmten Toiletten- und Raucherkomplex vorbei zu den Strandkörben.

Auf allen Laufwegen herrschte Maskenpflicht. Die Masken durfte man selbstverständlich im Strandkorb abnehmen. Getränke, Snacks und andere Sachen, wie zum Beispiel Decken konnte man per App bestellen. Hatte man bereits vor dem Konzert bestellt, stand alles in einer Kühlbox am Strandkorb bereit, bestellte man während des Konzerts, wurde an den Strandkorb geliefert. Ein absolut guter und reibungsloser Ablauf.

Picobello saubere Toiletten, gut mit Toilettenpapier, Seife und Einmalhandtüchern bestückt, an denen man nie anstehen musste, trugen ebenso zur entspannten Atmosphäre bei.

Auch der Abschluss war absolut professionell organisiert: An den Leinwänden tauchten zeitgleich 10 Strandkorbnummern auf, die zum Ausgang durften. Das ging entweder trotzdem, oder deswegen sehr flott und reibungslos. Kein Gedränge am Ausgang, kein Gedränge auf dem Parkplatz!

Die Sparkassen-Arena in Mönchengladbach wird noch bis Oktober als Konzertstätte bestehen, vielleicht ist ja etwas für den einen oder anderen von euch dabei.

Aber da gab es ja noch was: Die Band auf der Bühne: VNV Nation!

Ganz klar stand im Vordergrund, dass man endlich mal wieder ein Konzert besuchen wollte, dennoch war natürlich nicht ganz unerheblich, wer dort oben steht.

Nachdem Ronan die Bühne betrat, bemerkte man, dass auch er etwas überrascht war und zuerst nicht so ganz wusste, wie er mit dieser Situation, dieser Location umgehen sollte.

Mit Sicherheit sah er die Bühne und auch die gesamte Arena bereits zuvor, dennoch ist es etwas anderes, wenn dort, sehr viel weiter entfernt als gewohnt, das Publikum anwesend ist.

So wirkte es am Anfang ein wenig holprig für den ansonsten so charismatischen Ronan, der sein Publikum immer von Anfang an im Griff hat.

Bei seiner Begrüßung sprach er das Konzept mit den Strandkörben an, dass es ein wenig aussehe, wie der Fernsehgarten für die schwarze Szene.

Ja, das stimmt wohl!

Trotzdem absolut cool, auch das bemerkte er.

In diesem Jahr feiern VNV Nation 30jähriges Bestehen. Dazu hätte es eigentlich ein Konzert der Extraklasse im Amphitheater in Gelsenkirchen geben sollen.

Dieses Konzert war für die anwesenden Fans und sicher auch für die Band eine kleine Entlohnung. Ein abwechslungsreiches LineUp aus dem Gesamtrepertoire ließ, so sollte man denken, keine Wünsche offen. Wobei ich wirklich Perpetual als Abschluss sehr vermisste.

Ein Ronan Harris, der im Laufe der Show auftaute und der Sonnenuntergang mit etwas Abkühlung an dem ansonsten sehr heißen Tag, ließen auch die Fans ausgelassener feiern, alles natürlich im Rahmen der Hygieneregeln.

Ronan Harris mahnte in seiner Danksagung zur Vorsicht und hoffte, dass im nächsten Jahr alles wieder normal laufe. Etwas Skeptis war jedoch herauszuhören.

Kein Wunder, niemand von uns hätte je mit so etwas gerechnet.

Daher, ihr Lieben, nehmt alles mit, was man derzeit mit Sicherheitsabstand und Hygieneregeln machen kann. Es fühlt sich einfach toll an, endlich wieder etwas Normalität zu haben. Auch wenn es anders ist als zuvor, es macht Spaß! Ein Urlaub, eine Erholungspause von dem Wahnsinn, der gerade um uns herum ist.

Und so wie wir dieses Stück Normalität brauchen, so brauchen diejenigen, die diese Erlebnisse möglich machen, uns.

Diejenigen, die keinen Bock haben, sich mit den Hygieneregeln zu arrangieren und meinen, sie bräuchten solche Konzerte, Festivals, neuerdings gar wieder Clubs, nicht, sollen ruhig zu Hause bleiben, so haben wir, die sich damit arrangieren können mehr Chancen darauf, eine der raren Karten zu erhaschen!

Bleibt gesund, unterstützt unsere Künstler und unsere regionalen Kunst- und Kulturschaffenden, damit wir, sobald der ganze Mist vorbei ist, wieder so richtig feiern können!

Denkt daran, man sollte immer das Beste aus den gegebenen Situationen machen. Einfach nur jammern bringt weder dem etwas der jammert, noch denen die sich das Gejammer anhören müssen.

astrid

In eigener Sache: Da ich für dieses Konzert nicht akkreditiert war, hatte ich keine Spiegelreflexkamera dabei. Somit gibt es nur alte Fotos und Handyfotos.

NCN Special oder NCN unter besonderen Umständen

Die gute Nachricht: Die NCN findet statt!

Die schlechte Nachricht: Die NCN ist bereits ausverkauft!

In diesem Jahr leben wir mit den Absagen von Großveranstaltungen wie Konzerten, Festivals, Messen und anderer Festivitäten.

Umso erfreulicher ist es, dass es doch einige Veranstalter gibt, die es unter den gegebenen Umständen schaffen und schafften, schlüssige Hygienekonzepte vorzulegen, so dass es möglich ist, das ein oder andere Konzert oder Festival zu besuchen.

So ein Event ist die NCN. Natürlich wird es ganz anders sein, als man es gewohnt ist. Geringere Besucherkapazitäten, die Konzerte sind bestuhlt, ein Einbahnstraßen-Wegesystem, Maskenpflicht am Einlass und den Verkaufsständen. Auf das übliche Camping und die Aftershowpartys muss natürlich verzichtet werden. Tickets gab es nur im dreitägigen Vorverkauf.

Als Besonderheit sei erwähnt, dass vor dem Vorverkauf nicht eine Band bekannt gegeben war. Doch wie sagt man so schön, man geht ja nicht wegen der Bands auf Festivals. Somit war es kein Wunder, dass bereits 3 Minuten nach Start des Vorverkaufs das System zusammenbrach und die NCN innerhalb kürzester Zeit ausverkauft war.

Ein herzliches Dankeschön und größten Respekt an die NCN-Crew, die es unter diesen Umständen geschafft hat, ein Festival auf die Beine zu stellen!

Glückwunsch an alle, die Tickets ergattert haben! Feiert so gut es unter diesen Umständen geht und erlebt ein einmaliges Festival, das sicher sehr lange in Erinnerung bleiben wird.

Allen anderen: Nächstes Jahr wird es hoffentlich wieder etwas normaler werden und wir holen dann einfach alles nach.

Und all den Skeptikern, Covidioten und Schwurblern, die unter solchen Umständen nicht feiern, nicht essen gehen oder sonst etwas machen würden: Wir werden euch weder jetzt noch in Zukunft vermissen.

Um es mit John Lennon zu sagen: „Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu schmieden.“

Bleibt gesund!

astrid

Bitte nicht putzen!

Foto by as

Sicher haben einige von euch bereits festgestellt, dass ich ein wenig, oder gar etwas mehr mit Pferden zu tun habe. Genauer gesagt, ich bin Trainerin, Pferde- und Reittrainerin.

Derzeit versuche ich dazu anzuregen, das Reiten vorübergehend zu lassen oder zumindest zu reduzieren. Das hat schlicht mit der Unfallgefahr zu tun.

Dabei fiel mir auf, dass viele Menschen momentan über viel Freizeit verfügen und es sich zur Aufgabe machen, möglichst ihren unfallträchtigen Hobbys nachzugehen, Heimwerken und Putzen zum Beispiel!

Rein prinzipiell ist die Deutsche natürlich dafür prädestiniert, im Frühling ihr Heim mal so richtig auf Vordermann zu bringen. Da wird geputzt und gewienert, was das Zeug hält. Sie steigt auf Stühle oder Leitern, manchmal auch auf andere Möbelstücke um in schwindelerregenden Höhen die Küchenschränke oben von ihrem Dreck zu befreien, Fenster werden geputzt, Gardinen gewaschen, Teppiche gereinigt, die Fugen der Fliesen geschrubbt und natürlich Fußböden auf Hochglanz poliert.

Stellt man bei dieser Putzorgie auch noch fest, dass hier oder dort eine kleine Schönheitsreparatur fällig ist, wir zudem noch gehämmert, genagelt und gebohrt!

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Ja, seid ihr denn wahnsinnig? Es ist doch Allgemeinwissen, dass die meisten Unfälle im Haushalt passieren.

Da wird sich auf eine nicht gesicherte Leiter gestellt, mit Wasser und Seife hantiert und das Ganze noch möglichst am offenen Fenster oder in einem Schwebezustand zwischen Herd und Kühlschrank balanciert.

Wenn man es dann zwar heil auf den Fußboden schafft, kann man immer noch in der Seifenlauge, die sich dort sammelte ausrutschen.

Manche jedoch schaffen es, sich im Fallen noch im Messerblock zu verheddern oder schlagen beim Fensterputzen außerhalb der Wohnung auf dem Boden der Tatsachen auf.

Von den ätzenden Dämpfen vieler Putzmittel wollen wir erst gar nicht reden. Nur so viel dazu: Ein Raucher lebt gesünder als eine Putzfee.

Selbstverständlich schaffen es viele, den Frühjahrsputz unbeschadet oder mit einer Prellung, einer Schnittverletzung oder einer Zerrung zu überstehen. Doch einige müssen nach nur halb vollbrachtem Werk die ZNA mit anschließendem Krankenhausaufenthalt beenden.

Das ist in Zeiten von Corona sehr fahrlässig! Nicht nur, dass man die Kapazitäten der Krankenhausbetten belastet, man wird auch nur „erstversorgt“.

Die sonst so feudale Behandlung für Jedermann und Jederfrau im Krankenhaus ist derzeit auf lebensnotwendige Maßnahmen runtergefahren worden, um sich auf das derzeit größte Problem weltweit zu konzentrieren: Corona!

Es gibt so viele schöne und ungefährliche Hobbys, Lesen zum Beispiel, Musik hören oder Socken sortieren.

Ihr könntet auch einfach mal den Schlaf der letzten fünf Jahre nachholen oder euch kreativ betätigen.

Der Dreck, der es sich schon seit Wochen oder Monaten auf den Schränken gemütlich gemacht hat, wird es auch noch eine Weile dort aushalten. Wenn ihr den ultimativen Durchblick wollt, könnt ihr das Fenster auch einfach öffnen, statt zu putzen. Das wackelige Bein am Esstisch hält nun schon seit Monaten und der Tisch wird auch in den nächsten Wochen nicht zusammenbrechen.

Wer absolut nicht stillsitzen kann oder will, kann ein paar Runden joggen gehen oder einen Waldspaziergang machen.

Zur größten Not dürft ihr mir auch schreiben, demnächst gibt es einen Trainingskurs für Reiter, um fit fürs Pferd zu bleiben.

Da Reiten jeden Muskel beansprucht, können auch Nicht-Reiter teilnehmen und an ihrer Bikinifigur arbeiten, von der wir nicht wissen, ob wir sie im Sommer überhaupt benötigen. Aber wie heißt es so schön: Besser haben als brauchen.

Bleibt zuhause, bleibt gesund!

astrid

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