Das schönste am Herbst ist Halloween!
Seit einigen Jahren wird Halloween auch in Deutschland gefeiert.
Noch Anfang der 2000er wurde es von vielen noch abwertend als „blöder Amibrauch“ bezeichnet.
Wenn man Halloween mal genauer betrachtet, gibt es viele verschiedene Ansätze, woher es kommt. Falsch ist davon keiner, nur wird ganz gern das eine oder andere unterschlagen. Es kommt immer auf die Quelle an. Die Kirche ist hier nicht der beste Anlaufpunkt, auch wenn es dort gute Informationen über Halloween gibt.
Dann gehen wir doch Schritt für Schritt zurück, um dem eigentlichen Ursprung auf die Schliche zu kommen.
Das mit dem „Amibrauch“ ist nicht ganz verkehrt, tatsächlich wurde Halloween besonders in den USA zelebriert. Doch es ist kein uramerikanischer Brauch, wie es ansonsten kaum uramerikanische Bräuche gibt. Es gibt ja kaum mehr Ureinwohner!
Auch wenn das scheinbar viele gern verdrängen, so ist es dennoch wahr, dass die USA, wie wir sie heute kennen von Europäern gegründet wurden. Einen demografischen Exkurs über Amerika sparen wir uns dennoch.
Es waren die Iren, die Halloween Mitte des 18. Jahrhunderts mit nach Amerika brachten.
Bereits in Irland feierten sie ihr „all hallows‘ eve“ den Vorabend von Allerheiligen.
Auch wenn die Iren heute ein streng katholisches Völkchen sind, so hatte es die Kirche sehr schwer, sie zu christianisieren. Zu sehr hingen die Iren an ihren alten Brauchtümern aus der Keltenzeit.
Die Kirche machte in manchen Punkten Zugeständnisse, damit sie Fuß fassen konnten.
Am Abend des 31. Oktober feierten die Iren traditionell Samhain, ein keltisches Fest. Samhain ist das traditonelle Fest in der die dunkle Jahreszeit beginnt, das Tor zur „Anderswelt“ wird geöffnet.
Auch wenn die Kirche schon viele ihrer Feiertage in Irland duchsetzen und einige keltische Feste damit aushebeln konnte, so gelang es ihr bei Samhain nicht. Zu wichtig war es den Iren, dieses Fest zu feiern.
Damit Samhain dennoch einen christlichen Charakter bekam und die Kirche somit mehr Mitglieder, ernannte sie den 1. November zum Feiertag „Allerheiligen“, damit die Iren am Vorabend ihr „all hallows‘ eve“ feiern konnten.
So viel zur Tradition von Halloween. Doch wie sieht es mit Jack O‘Lantern und Trick or Treat aus?
Auch das ist aus alten irischen Bräuchen abgewandelt.
Jack O‘Lantern ist der Sage nach ein Schmied, der den Teufel überlistete, so dass er niemals, obwohl er es seinem Lebensstil entsprechend verdient hätte, in der Hölle landen sollte. Doch auch das Tor zum Himmel war ihm verwehrt. So kam es, dass er mit einer glühenden Kohle in einer ausgehöhlten Rübe durch die Welten ziehen musste.
Trick or Treat ist darauf zurückzuführen, dass die armen Iren am 31. Oktober von Tür zu Tür zogen, um nach Lebensmitteln für ihre verstorbenen Angehörigen zu betteln. Dabei trugen sie Masken, um die Toten zu repräsentieren und nicht von den bösen Geistern erkannt werden.
Wurden ihnen die Lebensmittel verweigert, so beschädigten sie das Haus oder die Besitztümer derer, die sich weigerten.
Lasst uns also alle gemeinsam das uralte Fest, das den Grad zwischen Leben und Tod demonstriert und die dunkle Jahreszeit einläutet, gemeinsam feiern.
Kostüme nicht vergessen, damit ihr nicht von den bösen Geistern erkannt werdet.
astrid