Summer- Stomp 8 oder Die Probleme der kleinen Festivals

Der Stomp in Kassel ist bereits seit acht Jahren eine eigene Größe! Er erfreut sich nicht nur beim kasseler Publikum großer Beliebtheit, auch überregional ist er durchaus bekannt.

Dies ist vor allem dem Veranstalter Daniel Buff zu verdanken, der immer auf ein ausgewogenes und vor allem sehr abwechslungsreiches Line-Up achtet.

So gab es in den 8 Jahren kaum eine Wiederholung im Line-Up.

Es gibt diese Festivals, bei denen man glaubt, es sei das gleiche Line-Up wie zwei Jahre zuvor. Vor allem bei den großen Festivals scheint es, als wiederhole sich das Line-Up ständig.

Auch gibt es kaum Newcomer oder Insider, die man auf den großen Festivals sieht. Und trotzdem bemängelt das Publikum genau das, so zieht es sie immer wieder zu genau diesen Events.

Wenn man die Gruppen bei Facebook mal genauer betrachtet, liest man kurz nach einem der großen Festivals, schon am ersten Tag des Ticketverkaufs Jubelschreie, dass man bereits das Ticket für das Folgejahr gekauft hat. Das sogar, ohne dass das Line-Up bereits komplett ist. Das ist diesen aber egal, es ist das Festival ihrer Wahl, sie wollen einfach teilnehmen, egal wer auftritt.

Klar, hinterher gibt es jedes Mal ein großes Gemecker, das Line-Up sei kacke gewesen, die Security habe mal wieder vollkommen überzogen, immer mehr Asis trieben sich auf dem Festival rum, die sanitären Anlagen stanken zum Himmel

oder was auch immer an Gemecker anfällt.

Egal, das ist spätestens am Tag der Eröffnung des Ticketverkaufs vergessen und es wird das Ticket geordert.

Das gilt aber in der Tat nur für die Großen unter den Festivals. Die kleinen Festivals leiden ein jedes Mal unter dem zögerlichen Ticketverkauf. Wir erleben es jedes Jahr wieder, kleine Festivals müssen aufgrund mangelnden Vorverkaufs abgesagt werden.

Mittlerweile gibt es Festivals, die über Spendenaktionen aufrechterhalten werden können. Das ist natürlich toll. Doch warum, verdammt noch mal, ist der Vorverkauf so zögerlich, obwohl man weiß, dass gerade die Veranstalter kleiner Festivals knapp kalkulieren müssen, um nicht in den Schuldturm zu geraten?

Der Stomp leidet in jedem Jahr unter genau diesem Phänomen. Auch der Summer-Stomp stand lange in der Schwebe, da kaum Tickets verkauft wurden.

Dabei ist das Line-Up großartig und muss sich nicht hinter anderen Festivals verstecken. Wer schon einmal da war, weiß dass es in jedem Jahr ein Fest ist, daran teilzunehmen. Nicht nur, weil die Tickets nur einen schmalen Taler kosten, auch das Catering vor Ort frisst einem keine Löcher in den Geldbeutel, wie man es von einigen großen Festivals gewohnt ist.

Und man hat direkte Künstlernähe, die man entweder an ihren Merchandising Ständen, an der Theke oder gar einfach so im Publikum antrifft.

Auch fällt dem Veranstalter immer wieder eine Kleinigkeit ein, wie er sein Publikum erfreuen kann. Da gibt es Süßigkeiten oder einen Kurzen auf seine Kosten. Ganz ehrlich, wo findet man so etwas?

Und obwohl dies alles mittlerweile einem recht großen Publikum bekannt ist und sich der Stomp, egal ob Summer- oder Winterstomp, großer Beliebtheit erfreut, ist in jedem Jahr der Vorverkauf so zögerlich, dass man zittern muss, ob er überhaupt stattfindet.

Beim Veranstalter liegen jedes Mal die Nerven blank, da er derjenige wäre, der die Zeche zahlen muss, wenn das Publikum ausbleibt.

In diesem Jahr überlegt er gar, ob er es für die Zukunft nicht ganz lassen solle, da es einfach zu nervenaufreibend ist.

Das wäre wirklich sehr schade, nicht nur für Kassel, sondern für die gesamte Szene, die ansonsten immer nach kleinen Festivals ruft.

Für Kassel wäre es sogar schon fast eine absolute Niederlage, da es außer Daniel ansonsten nur noch einen weiteren Veranstalter gibt, der kleinere Konzerte oder Festivals in der Szene veranstaltet.

Hier ist bereits das Clubleben der Szene auf Sparflamme, wenn jetzt auch noch die Stomps wegfallen, wäre Kassel so gut wie tot.

Daher, wenn ihr wollt, dass dieses Jahr und hoffentlich auch in Zukunft der Stomp weiterhin stattfindet, bestellt eure Tickets, sagt es euren Freunden weiter, ladet Freunde zum Stomp ein und bestellt gleich ein Ticket für sie mit!

Es lohnt sich, garantiert!

Ein besonderes Schmankerl in diesem Jahr, außer dass kein geringerer als Claus Larsen den Stomp headlined: Es gibt einen Umwelt-Bonus! Jeder, der nachweisen kann, dass er ausschließlich mit öffentlichen oder umweltfreundlichen (Fahrrad, zu Fuß) Verkehrsmitteln anreist, bekommt einen Kurzen aufs Haus.

Das nenne ich wirklich Engagement!

So und jetzt los, bestellt eure Tickets und zeigt, dass euch kleine Festivals wirklich am Herzen liegen! Wir sehen uns!

astrid